Gut behütet oder festlich gekleidet mit Schleier oder Fascinators?

Seit der Mensch auf der Welt ist, lebt in ihm das Bedürfnis, sich zu „schmücken“, um seine Individualität auszudrücken. Kleidung, Schmuck und Kopfbedeckungen wie Hüte oder Fascinators machen es möglich, sich durch das Äußere von anderen Menschen abzugrenzen und persönliche Ansichten zum Ausdruck zu bringen. Da der Mensch sich ständig verändert und nach neuen Ausdrucksformen sucht, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Haare geflochten und mit Naturmaterialien geschmückt wurden. Kleine Knochenstückchen, Gräser und Blüten erhielten einen Platz im Haar, abhängig von Anlass und Vorlieben.

Trends im Wandel der Zeit

Bedacht FascinatorsVor der Zeit der Industrialisierung war natürlicher Kopfschmuck modern, der in die Haare eingearbeitet wurde und noch keine Verbindung mit der kommenden Mode der Hüte und Fascinators hatte. Im 18. Jahrhundert entstand der Modetrend turmhoher Frisuren, die bis zu 75 Zentimeter Höhe annehmen konnten und sogar zum Ausdruck politischer Gesinnung eingesetzt wurden.

In der französischen Geschichte wurde beispielsweise Marie Antoinette durch ihre fast meterhohen Haartürme bekannt, für deren Haarkonstruktionen sämtliche Türstöcke geändert werden mussten. Neben Gemüse, Obst und Blumen, die im Haar ihren Platz fanden, wurden zu dieser Zeit auch Modelle von Fregatten auf dem Kopf drapiert, um die Siege auf See gegen die Engländer gebührend zu feiern.

Diese Entwicklung veränderte sich in den 1920er Jahren von aufwendigen Haarkreationen zu Kopfbedeckungen, die den Status des Betreffenden repräsentieren sollten, aber gleichzeitig auch praktischer Natur waren – der Hut wurde geboren. Je nach Verwendungszweck sorgte er für Schutz vor Sonne und Wind, repräsentierte eine Bevölkerungsschicht oder wurde getragen, um sich aus der Menge abzuheben. Auch in dieser Modephase wurde die Kopfbedeckung mit Accessoires verziert. Künstliche Blumen, Bänder, Farne und Lederschnüre waren bestens geeignet, um die Kopfbedeckung zu verschönern und ihr einen individuellen Touch zu geben.

Fascinators – wenn der Hut zum Schmuckelement wird

Aus der praktischen Kopfbedeckung, die Wind und Regen abhielt, entwickelte sich der nächste Modetrend. Es ging wieder zum Auffälligen und das brachte den Fascinator hervor. Diese Kopfbedeckungen haben mit einem Hut nur wenig gemeinsam, da sie selten den gesamten Kopfbereich bedecken und mehr als schmückendes Beiwerk getragen werden. Dabei kann es sich um Minihüte handeln, die mit Schleierstücken oder Naturmaterialien aufgepeppt sind. Auch Haarreifen, auf die Bänder, Naturmaterialien oder kreative Formen aus Filz aufgeklebt werden, zählen zu den Fascinators. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn praktisch alles eignet sich, um zu einem kreativen Kopfschmuck verarbeitet zu werden, der mit Nadeln und Spangen im Haar festgesteckt wird.

Fascinators für die Hochzeit

Speziell im Bereich der Hochzeitsmode erfreuen sich Fascinators immer größerer Beliebtheit und bereichern als dezenter und natürlicher Kopfschmuck den schönsten Tag im Leben der Braut. Dafür lassen sich zarte Blüten aus Stoff in Kombination mit Perlen auf einer Spange ins Haar drapieren. Einfache Haarreifen erhalten einen extravaganten Touch, wenn sie mit dem Stoff des (Braut)kleides überzogen und einem kleinen Stück Schleier kombiniert werden. Aufwendige Steckfrisuren bekommen mit einem Fascinator sogar mehr Halt, da die Haare durch zusätzliche Nadeln fixiert werden können.

Ob kunstvoll arrangierte Blüten oder perlenbesetzte Spangen – die kreativen Gebilde ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Ihre Anziehungskraft liegt in der Unerschöpflichkeit ihrer Formen und der Möglichkeit, jedem feierlichen Anlass gerecht zu werden.